Sonntag, 19. September 2010

Gedanken zu Hartz IV

Jeder, der Arbeitslosengeld II bezieht, muss eine so genannte “Wiedereingliederungsvereinbarung” unterschreiben, die ihm Pflichten auferlegt. So z.B. etwa, dass er/sie sich um Arbeit zu bemühen hat und je nach individueller Lage fünf bis zehn Bewerbungen um eine Arbeitsstelle im Monat vorlegen muss. Darunter zählen auch so genannte Initiativ-Bewerbungen.

Wir haben rund sieben Millionen Bezieher von ALG II. Sagen wir mal bei sechs Millionen wird diese Eigenbemühung verlangt, was ja auch völlig in Ordnung ist und nehmen wir mal den Durchschnitt von fünf Bewerbungen pro Monat. Macht bei sechs Millionen 30 Millionen Bewerbungen im Monat bzw. eine Million Bewerbungsschreiben pro Tag. Der größte Arbeitgeber in Deutschland ist der Mittelstand (Bäcker, Fleischer, Tischler etc.). Würde sich jetzt nun JEDER Hartz-IV-Empfänger ganz exakt an die in der Wiedereingliederungsvereinbarung festgehaltenen Pflichten halten, kämen jeden Tag eine Million Bewerbungsschreiben zustande. 


Darunter auch so genannte Initiativ-Bewerbungen, also Bewerbungen bei Arbeitgebern, welche gar keine Stelle frei haben. Man stelle sich jetzt einmal vor, man bekommt als kleiner Mittelständler so am Tag zehn bis 20 dieser Bewerbungen. Jeden Tag. Aus meiner Erfahrung als Selbständiger weiß ich, dass man diese Briefe niemals beantwortet, geschweige öffnet oder zurücksendet. Das Porto für solch ein Schreiben kostet 1,40 Euro. Macht am Tag 14 bis 28 Euro. Bei sechs Tagen in der Woche, in denen Post zugestellt wird, summiert sich das auf 364,00 bis 728,00 Euro im Monat. mehr bei Readers Edition...

Quelle: Readers Edition
Bild: ©Matthias Balzer / PIXELIO

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