Donnerstag, 12. August 2010

Eine Gesellschaft ohne Geld

Liebe Freunde des Lichts,
im zweiten Teil der Reihe „Visionen 2012“, in der Ideen, Pioniere und Projekte für eine bessere Welt vorgestellt werden, möchte ich Euch diesmal eine bisher weitgehend unbekannte Form des sozialen Miteinanders näher bringen, die ich vor einiger Zeit schon einmal thematisiert habe. Es handelt sich um die Freeconomy!


Alles wird immer teurer, nicht erst seit der Einführung des Euro. Die aufgeblähte Finanzindustrie, der Verschuldungswahn der Staaten und ihrer Bevölkerung, und das legale Notendrucken der Banken (um nur einige Gründe zu nennen) machen alle Produkte und Dienstleistungen immer schneller immer teurer. Das Verhältnis der Geldmenge, die im Umlauf ist, hauptsächlich begründet durch Spekulationen, und den tatsächlich dahinter stehenden materiellen Gütern und Arbeitsleistungen ist völlig aus den Fugen geraten. Der Bürger hat keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, da Währungen staatlich verordnet sind und alternative Ersatzwährungen (wie z.B. der Chiemgauer) vom Euro gedeckt sein müssen.

(Erhöhte) Steuern müssen entrichtet werden, egal, wie teuer das Leben geworden ist. Sämtliche Weltwährungen gehen daher langsam aber sicher den Bach runter, allen voran der US-Dollar, das Britische Pfund, der Japanische Yen und der Euro. Es gibt keine einzige Währung auf der Welt, die schon seit immer gültig ist. Jede Währung endete irgendwann einmal mit einem Kollaps, d.h. mit einer Währungsreform, in der die Guthaben der Bevölkerung entwertet wurden vom Staat.

Um von sämtlichen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen und Konsequenzen weitgehend unabhängiger zu sein, sind Ersatzwährungen oder Regionalwährungen eine gute Alternative. Das Ziel für ein ausgewogenes, kommunikatives und faires Miteinander ist aber ein „Geben“, ohne das sofortige „Nehmen“ in Form von Ersatzwährungen für sich einzufordern. Während bei einem klassischen Tauschgeschäft jede Tätigkeit oder Leistung auch mit einer Tätigkeit oder Leistung (bzw. durch eine Tauschwährung oder Tauschquittung) bezahlt wird, steht bei der Freeconomy zu aller erst das „Geben“ im Fordergrund. Da alles, was wir an Energie aussenden, zu uns wieder zurück kommt, ist der Hintergrund der Freeconomy selbsterklärend. Statt einem Geldschein, gibt es „nur“ ein Versprechen. Es ist:

Eine Gesellschaft ohne Geld

Werkzeuge und Geräte kostenlos ausleihen statt kaufen, Dienstleistungen in Anspruch nehmen ohne direkte Gegenleistung oder leerstehende Räume und Grundstücke nutzen ohne Miete zu bezahlen.

Was sich liest wie ein Leben im Paradies ist bereits Wirklichkeit und kann von jedem sozial eingestellten Menschen gelebt werden. Während die meisten alternativen Wirtschaftsformen auf Tausch basieren, lebt Freeconomy ausschließlich vom „pay it forward-Prinzip“. Dem Vertrauen, dass derjenige, der „nimmt“, auch selbst irgendwann „gibt“. Wann, wie und wo ist jedem selbst überlassen. Darum gibt es auch keine Tauschgegenstände wie beispielsweise Geld, Zeitgutscheine, Quittungen oder ähnlichem.

„Heute stellt dir jemand seine Werkstatt zur Verfügung damit du deine Autoreifen wechseln kannst. Eine Woche später bittet dich ein anderer, ihm seinen kaputten Fahrradschlauch zu flicken. Jeder, der die Hilfe eines anderen in Anspruch nimmt, verspricht gleichzeitig, selbst seine eigenen Fähigkeiten in die Gemeinschaft mit einzubringen und einem anderen zu helfen.“

Durch ein Engagement bei der Freeconomy wird nicht nur der eigene Geldbeutel entlastet, sondern auch Umwelt und Ressourcen werden geschont und das soziale Miteinander und Gemeinschaftsdenken gefördert. Ein soziales Netzwerk soll entstehen und der Natur soll mit Achtung und Respekt begegnet werden.

Laut der Webseite von Freeconomy läßt sich als eine der Ursachen für die vielen Probleme wie z.B. Ausbeutung, Massentierproduktion, Kriege, Klimawandel oder verschmutzte Meere damit begründen, dass wir die direkten Auswirkungen unseres Konsums an Mensch, Tier und Umwelt nicht mehr sehen können. Wir sind viel zu weit von der Produktion unserer Konsumgüter entfernt um nachvollziehen zu können, wie groß Zerstörung und Leiden sind, die mit der Produktion und Verteilung unserer Güter einher gehen.

Was uns so weit von unseren Gütern entfernt hat, ist Geld! mehr bei 2012 Spirit...

Quelle: 2012 Spririt

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