"... denn sie wissen nicht, was sie tun" war der vorletzte Film mit James Dean, in dem die Probleme der seinerzeit verlorenen Generation thematisiert wurden.
Doch die Bundesregierung weiß ziemlich genau, was sie mit ihrer Arbeitsmarktpolitik heutigen Generationen antut, und nimmt die Opfer in Kauf. Mit der Verweigerung von flächendeckenden und ausreichend kontrollierten Mindestlöhnen, der Erleichterung äußerst unsicherer zeitlich befristeter Leiharbeit, den Harz-IV-Maßnahmen und der Zulassung einer im internationalen Vergleich sehr hohen Langzeitarbeitslosigkeit wird ein enormer Druck erzeugt. Er führt einerseits zu immer mehr äußerst gering bezahlter Arbeit und stützt so die Gewinne der Unternehmen. Gleichzeitig verschönt er die für die Bundesregierung besonders wichtigen Arbeitslosenzahlen, denn auch niedrigst entlohnte und auf staatlich Zuzahlungen angewiesene Menschen gelten als mit Arbeit versorgt. Die Opfer, die diesen Druck mit ihrer Psyche nicht aushalten können, verschwinden gleichzeitig als krank aus der Statistik der Arbeitslosenzahlen. Eigentlich ist das schon Wahnsinn in sich.
1. Der Billiglohnsektor breitet sich immer mehr aus
Nach einer neuen Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen müssen sich nun schon 20,7 % aller Beschäftigten mit einem Billiglohn unter 9,06 Euro/Stunde abfinden. Das sind entsprechend der Definition der OECD Löhne von weniger als zwei Dritteln des mittleren Stundenlohns (Median, Abb. 14269). Flächendeckende Mindestlöhne, die das verhindern könnten und die bei fast allen unseren Nachbarn und auch in USA erfolgreich im Einsatz sind, verweigert die Bundesregierung. Innerhalb von 10 Jahren ist die Zahl der deutschen Niedriglöhner um 2,3 auf 6,6 Millionen Menschen gestiegen (Abb. 14708). Der Anteil der Niedriglöhner liegt dagegen z.B. in Frankreich bei nur 11,1 %, in Dänemark sogar bei nur 8,5 %. mehr bei Jahnke...
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